Methodik der Arbeit

Eingewöhnung

Die Eingewöhnungszeit ist eine sehr sensible Phase. Hier wird der Grundstein dafür gelegt, ob euer Kind unsere Einrichtung gerne besucht und wie spätere Übergänge oder schwierige Phasen bewältigt werden.

Aus diesen Gründen muss gerade bei den sehr kleinen Kindern besonders behutsam und mit viel Einfühlungsvermögen gehandelt werden. Wichtig ist, dass ihr euch die ersten Wochen ausreichend Zeit nehmt, damit ihr selbst nicht unter Druck steht und dieses negative Gefühl unbewusst eurem Kind vermittelt. Euer Kind entscheidet bei diesem Prozess aktiv mit, wann es genügend Vertrauen zu den neuen Bezugspersonen entwickelt und hinreichende Sicherheit erworben hat, um sich über einen längeren Zeitraum von seinen Eltern zu lösen. 

Der Ablöseprozess 

findet in 4 kleinen Schritten statt:

Die ersten Tage kommt euer Kind in Begleitung seiner Bezugsperson für wenige Stunden.

Nach ein paar Tagen findet der erste kurze Trennungsversuch statt. Trennungserfahrung ist für die Entwicklung eures Kindes zur Selbstständigkeit nötig. Es gewinnt mehr Vertrauen zu sich, aber auch zu Vater und Mutter.
Dadurch, dass die Eltern zwar weggehen, aber immer wieder kommen, verliert es die Angst, verlassen zu werden.

Täglich werden nun die Trennungszeiten langsam verlängert.
In dieser Phase solltet ihr immer in Bereitschaft und gut erreichbar sein. Es kann geschehen, dass Kinder, die bisher bei Trennungen nicht geweint haben, plötzlich damit beginnen:
Sie weinen herzzerreißend und weigern sich, allein zurück zu bleiben. Größere Selbstständigkeit muss oft ein wenig „erlitten“ werden - sowohl vom Kind als auch von den Eltern. Häufig ist das Kind nämlich nach einem tränenreichen Abschied ganz vergnügt und zufrieden, sobald die Eltern außer Sichtweite sind.
Da ihr das nicht mehr selber beobachten könnt, bieten wir euch an, telefonisch nachzufragen, ob sich euer Kind beruhigt hat.

Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn das Kind die Erzieherin/den Erzieher als sichere Basis akzeptiert hat. Die konkrete Dauer und Gestaltung hängt vom Bindungsverhalten zwischen dem Kind und seinen Eltern ab. Sie kann zwei bis sechs Wochen dauern.

Übergang von der Krippe in die Elementargruppe

Zwischen zweieinhalb und drei Jahren wechseln die Krippenkinder in die Elementargruppe.

Damit Ihr Kind auch diesen Übergang ohne große Probleme meistern kann, arbeiten wir schon im Vorfeld in der Einrichtung daran. Dies bedeutet, dass unsere Krippengruppe nicht von der Elementargruppe abgekapselt ist. Wenn die Krippenkinder das Bedürfnis haben die Elementarkinder zu besuchen, können sie dies jederzeit tun. Bei Festen und Feiern des Kindergartens sind die Krippenkinder mit ihren Eltern natürlich auch dabei. So lernen die Kleinen langsam sowohl die pädagogischen Mitarbeiter, als auch die Kinder der Elementargruppe kennen und umgekehrt. 

Steht der Wechsel bevor, werden einige Wochen vorher Besuchstage vereinbart, bei denen das Kind entsprechend in die Gruppe eingeführt wird und so alles Schritt für Schritt kennen lernen kann. Bei dieser Gelegenheit werden dem angehenden Elementarkind zwei Paten aus seiner neuen Gruppe an die Seite gestellt, die ihm alles erklären und dabei helfen, sich zurecht zu finden. Auch umgekehrt funktioniert das Besuchsrecht! Wenn die Krippenkinder zu Elementarkindern geworden sind, können sie jederzeit die Krippengruppe besuchen und mit ihren "alten" Freunden spielen. Auf die Weise sind wir alle miteinander verbunden!

Ein typischer Tagesablauf der Elementarkinder

Bis um 8:30 Uhr sind alle Kinder gebracht und wir gehen zu einem unserer Plätze ins Kiwittsmoor. Dort angekommen, versammeln wir uns zuerst im Morgenkreis. Themen des Morgenkreises sind unter anderem: Welche und wie viele Kinder sind da, wer fehlt und warum? Außerdem besprechen wir gemeinsam, welche Ideen für den Vormittag umgesetzt werden sollen und bereiten dementsprechend mit den Kindern den Platz vor.  Soll geschnitzt oder sollen die Seile benutzt werden oder/und die Lupen zum Einsatz kommen? Die Möglichkeiten sind unerschöpflich und unsere Themenkästen, die wir auf unserer Sackkarre gestapelt haben, voller Ideen. Nachdem alles vorbereitet wurde, stärken wir uns erst einmal durch ein vollwertiges Frühstück.

Nach dem Frühstück ist Freispielzeit und Raum für die vorher besprochenen „offenen Angebote“ wie z.B. das Schnitzen. Alle Angebote können jederzeit (selbstverständlich unter Aufsicht) von den Kindern genutzt werden. Gegen 11 Uhr rufen wir zum Aufräumen und versammeln uns gemeinsam zum Abschlusskreis.
Hierbei steht unser derzeitiges Projekt, an dem die gesamte Gruppe beteiligt ist, im Vordergrund. Geht es beispielsweise um Indianer, könnte es sein, dass wir gemeinsam auf Spurensuche gehen, einen Indianertanz üben oder besondere Steine für die Medizinsäckchen suchen, die wir gerade nachmittags in der Kreativwerkstatt herstellen.

Gegen 12 Uhr machen wir uns auf den Rückweg, sodass wir es rechtzeitig zum Mittagessen schaffen, das gegen 13 Uhr eingenommen wird. Gesättigt und zufrieden sind die Lebensgeister nun wieder geweckt, um an gruppenübergreifenden Angeboten teilzunehmen, die zwischen 14 und 15:30 Uhr angeboten werden. Zum Abschluss eines Tages freuen sich die Spätdienstkinder darauf mit dem betreffenden Erzieher in die Küche zu gehen und einen leckeren Nachmittagsimbiss vorzubereiten, der in geselliger Runde verspeist wird bis es auch für sie heißt nach Hause zu gehen.

Ein typischer Tagesablauf der Krippenkinder

Der Vormittag verläuft bis zur Freispielzeit, wie bei den Elementarkindern, nur dass wir bei den Krippenkindern das Augenmerk verstärkt auf die „offenen Angebote“ legen und mehr situationsorientiert anstatt projektorientiert arbeiten.

Nach der Aufräumzeit treten wir um 10:30 Uhr den Rückweg an, sodass die Kinder zwischen 11 und 11:30 Uhr ihr Mittagessen einnehmen können. Von 12 bis 14 Uhr ist die Schlafenszeit.

Nachdem sich die Spürnasen ausgeruht haben, können die Kinder die Bewegungslandschaft des Kindergartens nutzen und klettern, schaukeln, wippen oder an weiteren „offenen Angeboten“ wie z.B. vorlesen, malen oder kneten teilnehmen, bis sie von ihren Eltern abgeholt werden.